Ökologischer Landbau im Kampf gegen Hunger und Armut

Beschreibung: Ökologischer Landbau im Kampf gegen Hunger und Armut

Localisation: West-Kamerun
Datum: 2022 – 2023
Status: abgeschlossen

Kontext und Hintergrund

In Kamerun haben sich in den letzten 25 Jahren sogenannte konventionelle Agrarmodelle stark verbreitet. Der Begriff Agrarökologie ist in vielen dicht besiedelten Regionen wie im Westen des Landes völlig verschwunden und selbst Junglandwirten wenig bekannt.

Der ökologische Landbau ist eine ausgewogene und nachhaltige Lösung, die mittel- und langfristig die Auswirkungen der Produktionsmethoden auf das Agrarsystem berücksichtigt. Es zielt darauf ab, Nahrungsmittel zu produzieren und gleichzeitig ein ökologisches Gleichgewicht zu wahren, um Bodenfruchtbarkeitsprobleme zu reduzieren.

Des Weiteren kann der ökologische Ansatz mehr Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten schaffen mit deutlich höheren Erträgen. Die Betriebskosten für Saatgut, Landmiete, Reparaturen und Arbeitskräfte sind in einem ökologischen Landbausystem deutlich geringer im Vergleich zur konventionellen Produktion.

Junglandwirten(innen) in Westkamerun sollen im Rahmen dieses Projekts Grundkenntnisse des ökologischen Landbaus vermittelt und deren Vielfalt durch entsprechende Praxiseinheiten etwa nach dem Konzept der „Farmer Field Schools“ vertieft werden, um eine Steigerung ihres Haushaltseinkommens und damit eine Verbesserung ihrer Lebensqualität und Gesundheit zu ermöglichen.

Aufgrund der fehlenden Erfahrungswerte vor Ort im Bereich Ökolandbau soll dieses Projekt auch als Pilotprojekt dienen und dazu beitragen, gut geeignete Bio-Anbaumethoden und Bio-Anbausorten für die Zielregion zu identifizieren und zu verifizieren. Im Rahmen der geplanten Aktivitäten in den Bereichen Bio-Marketing, Bio-Networking, Schulungsform und Kommunikation in den Schulungsgruppen sollen zudem die für den lokalen Kontext am besten geeigneten Methoden und Techniken identifiziert und überprüft werden, welche für die Zukunft angewendet werden sollen.

PROJEKTZIELE

Ziele des Projektes sind:

  • Umschulung der Junglandwirt(innen) für den ökologischen Landbau und ihre positiven Auswirkungen auf ihre Aktivitäten.
  • Sensibilisierung der Junglandwirt(innen) für den Klimawandel und seine Folgen für die Agrarproduktion.
  • Professionelle Vermarktung der landwirtschaftliche Bio-Agrarprodukte durch Junglandwirt(innen).
  • Erhöhung der Produktivität der landwirtschaftlichen Aktivitäten in Westkamerun

AKTIVITÄTEN

  • Fortbildung von Junglandwirten(innen) in den Themen:
    • Grundlagen im Ökologischen Landbau
    • Sensibilisierung über Klimawandel und Herausforderungen für die Landwirtschaft in Kamerun
    • Methoden zur Steigerung der Produktivität in der ökologischen Landwirtschaft
    • Methoden zur Vermarktung von Bio-Agrarprodukten im Kontext West Kamerun
  • Vertiefung durch praktische Einheiten zur Umstellung auf Bio-Praktiken etwa nach der Methode der „Farmer Field Schools“. Dabei werden Konzepte und Methoden aus Agrarökologie und Gruppen-Experimente kombiniert in gruppenbasierten Lernprozessen.
  • Erarbeitung von lokalspezifischen Lösungen in gewählten Farmer Field Schools.
  • Begleitung von Junglandwirte(innen) in der Umsetzung bis zur ersten Bio-Ernte durch Agrarexperten und Trainer:
    • Monitoring durch regelmäßige Vorortbesuche
    • Regelmäßige Informationsbeschaffung
    • Telefonische Unterstützung
    • Monatliche Evaluierungstreffen
  • Trainings für Vermarktung von Bio-Produkten, Übungen an Verkaufsständen, Netzwerkbildung